Braucht man eigentlich eine „Gebrauchsanweisung fürs Zugreisen“? Ja, fanden viele Fans des Autors Jaroslav Rudiš. Sie kamen nach Lindau, wo Rudiš aus seinem gleichnamigen Spiegel-Bestseller vorlas – natürlich in einem Zug.
Eingeladen zu dieser rundum gelungenen und humorvollen Autorenlesung im Zug hatte das Eisenbahnunternehmen Go-Ahead Bayern, das seit Ende 2021 die Regionalverkehrsstrecke von München über Memmingen nach Lindau betreibt. Der Sonderzug mit der Autorenlesung fuhr von der Lindauer Insel nach Reutin auf das Festland – dort konnte dann Rudiš in Ruhe aus seinem Buch lesen, während der Zug auf einem Abstellgleis pausierte. Und natürlich: die Fahrt über den Damm zum Festland mit dem Bodensee auf beiden Seiten war bei dem sonnigen Frühlingswetter sehr schön, aber nicht der Hauptgrund für die Teilnahme, denn so eine Fahrt konnte man mit den regulären Zügen auch erleben. Es ging vielmehr um den Kontakt zu Erfolgsautor Rudiš und das Vorlesen seiner Texte durch ihn selbst. Schon beim Betreten des Zuges wurde der Autor mit Applaus begrüßt, und viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten ihre Exemplare der „Gebrauchsanweisung fürs Zugreisen“ mitgebracht in der Hoffnung, dass sie von ihm signiert würden – sie wurden nicht enttäuscht.
Alle der 216 kostenlosen Fahrkarten für diesen "Literazug" genannten Sonderzug waren innerhalb von dreieinhalb Wochen weg. „Die Lesung ist eine tolle Idee und hat mir sehr gut gefallen, ich komme gerne wieder zu der nächsten Lesung“ sagte eine Teilnehmerin. „Ich fand diese Art einer Lesung toll“, so eine andere. „Wir freuen uns sehr über so viel positives Feedback der Fahrgäste wie auch vom Autor“, fasst Sybille Schuller, die bei Go-Ahead diese Veranstaltung organisiert hatte, ihre Eindrücke zusammen. Aufgrund der regen Nachfrage ist für den Herbst eine Wiederholung der Aktion mit diesem Autor geplant.
